Umbau B4yg

Der Weg zum maßstäblichen Byg 515 in H0 – Umbaubericht

der Wunsch nach einem dem heutigen Stand der Modellbahntechnik entsprechenden 4-achsigen Umbauwagen in Baugröße H0, hat mich – wie schon einige im Modellbahnforum von DSO – zu Säge, Feile, Farbe und Klebstoff greifen lassen. Einige wesentliche Schritte habe ich im Folgenden dargestellt.

Aber Achtung: Für Freunde großer Flotten an identischen Fahrzeugen ist dieser Baubericht nicht geeignet, dafür ist die ganze Sache viel zu Material- und Zeitintensiv. Für mich stand im Vordergrund, eine bestehende Epoche 4a Silberlings-Garnitur von „ade“ durch einen maßstäblich und optisch gleichwertigen Byg 515 etwas aufzulockern.

Geeignete Zutaten waren Wagenkasten, Dach und Fenster von Märklin, der Rahmen eines Roco Byg , Minden-Deutz-Leicht Drehgestelle von ade (samt den zugehörigen Drehschemeln, Wagenbodensegmenten und Kurzkupplungskulissen), Radsätze von Luck, Federpuffer und Aufstiegstritte von Weinert und diverses Bastelmaterial aus der Restekiste für eine komplett neue Inneneinrichtung.

Bild 1: Der Märklin Wagenkasten, die mittleren Aufstiegstritte sind bereits heraus gesägt, die Innenwände bemalt und der selbst gefertigte Boden der Inneneinrichtung probehalber eingelegt:

1bauinnen4

Bild 2: Die ade Drehgestelle mussten leicht modifiziert werden, im Vergleich zum Silberling haben -4yg Wagen keine automatische Lastabbremsung und keine Achslagerfühler. Die entsprechenden Bauteile wurden entfernt und die Löcher verschlossen:

2baudg1

Bild 3: Der Roco Wagenboden (dieser wurde gewählt, da nur bei Roco die seitlichen Anschläge für das MD Drehgestell vorhanden sind) musste zur Aufnahme von Drehgestell-Aufnahme und Kupplungskulisse ausgesägt werden. Probehalber ist bereits ein Federpuffer eingesteckt:

RR_Bild3_Unterboden

Bild 4: Aus einem Spenderwagen (maroder City Bahn Wagen in erbärmlichem Zustand für wenig Geld in der „Bucht“ geschossen) wurde die originale ade Drehgestell-Aufnahme heraus gesägt, andere Abstände zwischen Drehgestellmitte und Puffern erforderten eine Verkürzung zwischen Drehzapfenmitte und Kurzkupplungskulisse.

RR_Bild4_Unterboden

Bild 5: Das Untergestell wurde durch Weinert Trittstufen und selbst angefertigte Toilettenfallrohre ergänzt und später mit dem Wagenkasten verklebt. Hier bei einer ersten „Stellprobe“:

RR_Bild5_Wagenkasten

Bild 6: Der selbst gebastelte Boden und Zwischenwände für die Inneneinrichtung, entstanden aus Polystyrolplatten:

RR_Bild6_Inneneinrichtung

Bild 7: Die Sitze entstanden aus ade Silberlings-Sitzen, denen die Kopflehnen abgesägt wurden sowie Kunststoffplatten und 0,4 mm Messsing-Draht:

RR_Bild7_Sitze

Bild 8: Die Innenbeleuchtung ist eine gekürzte Vissmann-Beleuchtung mit warmweissen LED. Damit sie abschaltbar ist habe ich sie direkt mit einem Uhlenbrock Funktionsdekoder versehen. Die Kunststoff-Klötzchen dienen der späteren Montage:

RR_Bild8_Innenbeleuchtung

Bild 9: Die neuen Weinert Tritte am Mitteleinstieg:

RR_Bild9_Ansicht

Bild 10: Montiertes MD-Leicht Drehgestell, mit neuer Lichtmaschine, „ausgeborgt“ vom ade Byl. Die Radsätze stammen von Luck:

RR_Bild10_Unterboden

Bild 11: Der „Bausatz“ während der Montage. Die äusseren Griffstangen entstanden neu aus 0,4 mm Messingdraht und den abgeschnittenen Anschraubplatten der Roco Griffstangen, die mit entsprechenden Bohrungen versehen wurden (die alternativ verfügbaren Weinert Griffe missfielen mir aufgrund Form und Ausführung). Die von Märklin gewählten großen 2. Klasse Ziffern wurden zugunsten von kleinen Epoche 4a Ausführungen (Gassner) und Raucher / Nichtraucher Schildern ersetzt (Kreye, Gassner ist nach meinem Geschmack zu groß):

RR_Bild11_Ansicht1

Bild 12: Blick ins Fahrgastabteil. Der Märklin Gummiwulst war zu schmal und wurde daher durch ein Bauteil von ade ersetzt:

RR_Bild12_Ansicht2

Bild 13: Die Inneneinrichtung ist montiert:

RR_Bild13_Ansicht3

Bild 14: So sah die „gute Stube“ vorher aus, demonstriert anhand eines baugleichen Märklin Byg in Tegernseebahn-Lackierung. Die Preiserlein mögen entscheiden, welches Gestühl ergonomischer ist …

RR_Bild14_Tegernsee

Bild 15: Die Innenbeleuchtung ist montiert:

RR_Bild15_Ansicht5

Bild 16: Das Dach ist aufgeclipst, allerdings mit analogen Spalten wie beim Ausgangsmodell, hier hilft evtl. nur beherztes aufkleben:

RR_Bild16_Ansicht6

Bild 17: Beleuchtungsprobe:

RR_Bild17_Ansicht7

Bild 18: Vorher (am Beispiel des Märklin TAG Wagens) und Nachher. Interessant ein Vergleich der Drehgestelle …

RR_Bild18_Ansicht8

Bild 19: Kombination mit dem ade Bn. Diesen habe ich im Bereich des Fahrwerks etwa 0,7 mm tiefer gelegt, um eine korrekte Puffer- und Dachhöhe zu erhalten, muss jetzt aber mit dem Kompromiss leben, dass der Gummiwulst des Bn zu tief sitzt:

RR_Bild19_Ansicht9

Fazit: Dies soll keine Anregung sein, ganze Fahrzeugflotten aus –yg Wagen aufzubauen, diesbezüglich hoffe ich immer noch auf einen geneigten Großserienhersteller. Dennoch hat es mir (während des Zeitraums von fast einem Jahr) großen Spaß gemacht, mal wieder die Finger in Übung zu halten. Und um es den Kritikern gleich vorwegzunehmen: Auch mein Wagen ist nicht perfekt, so passt die Wagennummer nicht zu einem Fahrzeug mit MD-Drehgestellen. Also wieder nichts mit einem perfekten –yg in H0 …

Bild / Text RR